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Haupt Frühlingsboten

Wir sind die kreativen Köpfe hinter dem Post-Kunst-Werk-Blog und organisieren seit vielen Jahren Mail-Art-Projekte. Wir inspirieren und animieren kreative Menschen dazu, sich in neue künstlerische Techniken einzuarbeiten und kleine Serien herzustellen und diese auf dem Postweg zu tauschen. Schön, dass wir nun zwei neue Bücher aus dem Haupt Verlag vorstellen dürfen und neben unseren drei großen Post-Kunst-Aktionen eine zusätzliche Postaktion starten können, bei der tolle Buchgewinne locken!

Michaela: Ich habe das neue Buch «Collagen» von Clare Youngs auf meinem Arbeitstisch liegen und bin begeistert von ihrem frischen, hellen Stil, den schönen leuchtenden Farben, ihren herrlichen selbstgestalteten Papieren und dem besonderen Feingefühl, diese zu kombinieren.

Clare Youngs ist eine leidenschaftliche Papierkünstlerin mit einem ganz eigenen Stil, der mir persönlich sehr nahe kommt. Sie schnipselt und klebt seit ihrer Kindheit Collagen und ist eine Meisterin dieses Fachs. In ihrem Buch stellt sie im ersten Kapitel Grundsätzliches über Techniken, Papiere und Bildaufbau dar. Die meisten ihrer Collagen-Papiere bemalt und bedruckt sie selbst, zeigt, wie es geht und was sie dafür braucht. Dadurch bekommen ihre Werke einen ganz eigenen Stil und sind nicht nur Kombinationen von gefundenem Material. Gefundenes setzt sie aber auch in ihren Collagen ein. Dabei habe ich ein neues Wort gelernt: Ephemera. Das sind Dinge, besonders aus Papier, die für den einmaligen Gebrauch bestimmt sind. Clare Youngs sammelt «alle möglichen Papierschnipsel», genau wie ich: Tickets, Postkarten, Flyer, Verpackungen, Zeitschriften und Kataloge.

Das erste Kapitel bietet viel Grundsätzliches, das für Einsteiger wichtig ist. Besonders gut gefällt mir diese Seite über Verschnitt. Dem kann ich nur voll und ganz zustimmen, die Restschnipsel bei Collagen sind oft die schönsten Startpunkte für neue Bildideen!

Tabea: Das werde ich mir nun auch mal angewöhnen! Ich habe in letzter Zeit immer genau die Menge Musterpapiere oder Drucke erstellt, die ich eben brauchte. Da gab es selten Reste.

Im zweiten Kapitel und Hauptteil des Buches geht es um konkrete Projekte, die mit der Collagentechnik realisiert werden können. Es geht direkt mit einem großen Projekt, einer beklebten Kommode los und beinhaltet auch kleine Projekte: Briefumschläge, Girlanden, Grußkarten, Geschenkpapiere und vieles mehr. Mir gefallen dabei besonders ihre Tier-Collagen, Fische sind immer dabei (deshalb ist sie mir so sympathisch), Vögel und Insekten, die immer wieder anders aus Papierschnipseln zusammengesetzt sind. Wunderschöne Beispiele dazu zeigt sie auch regelmäßig auf Instagram.

Die Projekte sind ganz konkret mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen versehen und können nachgearbeitet werden. Ich selbst mag ja eigentlich gar keine Anleitungen und kann mich ganz schwer daran halten. Trotzdem habe ich es jetzt einfach gemacht und den bunten Frühlingsstrauß nachgebastelt, die Hand aus dem Vorlagenteil abgepaust und aus einem alten Duden-Papier ausgeschnitten.

Ich fand gerade einen tollen Tipp zur Motivfindung, den stelle ich weiter unten vor. Denn mir geht es ähnlich, ich verspüre weder Freude noch Motivation dabei, konkrete Bilder und Ideen nachzumachen.

An bunten Schnipseln fehlt es in meinem Fundus nie. Bei meinen letzten Workshops hatte ich, bevor die Farbrollen ausgewaschen wurden, die restliche Acryl-Farbe auf einfachem weißen Papier ausgerollt, so habe ich nun einen ganzen Stapel buntes Papier, das eine besonders schön lebendige Struktur hat.

Blüten und Blätter habe ich reichlich daraus ausgeschnitten und dabei immer wieder auf die Vorlage geschielt, was ich sonst nie mache, und was mich auch ein wenig gehemmt hat. Eine exakte Kopie wird es sowieso nicht, weil man mit anderem Material arbeitet. Trotzdem schränkt es meine gestalterische Freiheit etwas ein. Das kann aber anderen Menschen, die nicht so geübt mit Gestaltung und Collage sind, anders gehen. Wie sieht das bei dir aus, Tabea? Du machst doch auch dein eigenes Ding!

Genau! Je mehr man seinen eigenen Stil entwickeln möchte, desto weniger das Verlangen nach Anleitungen.

Ich lasse mich gerne inspirieren und schaue mir gerne schöne Arbeiten von anderen Künstlern an, ein bisschen was bleibt immer in der eigenen Arbeit hängen, so wachsen bei mir jetzt die Blumen aus einer Tasse auf einer Postkarte.

Ich habe mir das Buch «Kartenwerkstatt» vorgenommen. Jeder braucht mal Post- und Grußkarten in seinem Leben. Klar, es gibt Designerläden mit hochwertigen und schönen Karten, doch oft wünschen wir uns, dass der Kartengruß mehr mit sich bringt. Etwas von uns! Die Karte ist Teil des Geschenkes oder die Karte IST das Geschenk. Perfekt! Wir machen die Karten selbst. Schon oft stand ich vor meinem Regal und dachte mir, kann echt nicht sein, dass ich jetzt so spontan keine eigene Karte zücken kann.

Das Buch von Sarah Hamilton kann für uns in vielerlei Hinsicht interessant sein. Hier wird – neben einer kleinen Einführung in die Qualität der «Karte» – nicht nur erklärt, wie ich auf neue Ideen und Techniken komme, ich werde sogar professionell beraten, wie ich meine eigenen Kartenmotive in Serie herstelle oder sogar als Lizenz an Firmen verkaufe.

Der größte Teil des Buches läuft unter der Überschrift «Projekte». Sarah Hamilton betont gleich zu Anfang, das Buch möchte dazu anregen, eigene Wege und Stilrichtungen zu finden. Die Herangehensweisen lassen sich leicht adaptieren – wir Kreativen haben unsere eigenen Motive und Farbwelten.

10 erfolgreiche Künstlerinnen, die teilweise beruflich Karten gestalten, stellen ein für sie typisches Projekt vor: Schritt für Schritt. Auch wenn uns die eine oder andere Technik bekannt ist, erscheint es mir hier von Bedeutung, dass ich Einblick in die individuellen Prozesse der Kreativen bekomme. Was ist besser, als Erprobtes und Bewährtes? Nachdem sich die Künstlerinnen vorgestellt haben und ich kurz in ihre Ateliers schauen durfte, geht’s auch schon los.

Spontan sagt mir die Technik «Decoupage» zu, vorgestellt von Lynn Giunta. Collagen sind gerade so richtig im Kommen und bisher habe ich zwar damit geliebäugelt, aber ich habe keinen Anfang gefunden. Grundsätzlich tue ich mich schwer, aus Werken anderer (also aus gesammelten Drucksachen und fertig gestalteten Papieren) etwas Neues zu gestalten. Gefallen tut mir bei Lynn, dass sie mit Uni- und Transparentpapier arbeitet. Die Formen und das Papier sind sehr schlicht und zusammen ergeben sie schöne und klare Designs.

Das lässt sich jetzt so richtig gut mit dem Buch kombinieren, welches Michaela gerade vorgestellt hat. Dort werde ich angeregt, mein Papier selbst zu gestalten. «Mark Making» ist mein Ding, dazu schweben mir noch Monoprints in meinen Lieblingsfarben vor Augen. Und schon hat es mich gepackt!

Lynn gestaltet eine Obstschale. Habt ihr schon mal eine Obstschale von mir gesehen? Ist jetzt so ähnlich, wie mit «deiner» Hand Michaela ;o) Ich denke also über Motive nach. Auf Seite 43 eilt mir Hilfe herbei! Lynn beschreibt eine ihrer wichtigsten Inspirationsquellen: ihre eigenen Skizzenbücher! Die Frau ist mir sehr sympathisch. Wenn ich Ideen suche für ein Projekt, liebe ich es, mit dem Stift in alle Richtungen zu denken. Dabei entstehen viel mehr Motive, als ich brauche.

In einem meiner Skizzenbücher aus dem Jahre 2016 musste ich nicht lange suchen. Drei Motive gucke ich bei mir selber ab, oh wie schön! Das ist jetzt echt eine Erleichterung, kein langes Suchen und Entwerfen und Verwerfen. Die Fischmuster-Ideen entstanden beim Siebdruck Projekt für die Postkunst. Bin jetzt überrascht, wie kurz der Weg von der Tuschezeichnung zur Collage ist …

Wer guckt den Fischen so frech hinterher? Die Technik der «Fadengrafik» erklärt Lucy Featherstone auf Seite 84. Lässt sich gut mit anderen Techniken kombinieren. Die Vollformat Katze und den Apfel fand ich in meinen Skizzenbüchern. Und die Klappkarte mit Durchblick wird im Buch «Collagen» vorgestellt. Ich denke, wir können beide Bücher weiterempfehlen und hoffe, wir haben euch inspiriert …

 

 

Haupt Frühlingsboten – Mitmachaktion und Wettbewerb

Jetzt möchtet ihr doch direkt loslegen und natürlich auch durch die schönen Bücher blättern oder? Wenn du eines der beiden Bücher gewinnen möchtest – und noch viel mehr – dann mache jemandem eine Freude mit einer selbst gestalteten Karte oder einer Collage.

Postaktion «Frühlingsboten»

Vom 9. April bis 1. Mai kannst du Karten gestalten und verschicken, egal ob einer Freundin, der Oma, dem Verlag oder wem auch immer. Teile deine #hauptfrühlingsboten auf Instagram, Facebook oder auf deinem Blog und verlinke sie in der untenstehenden Link-Liste.
Unter allen Teilnehmern verlosen wir 10 Bücher (je 5 «Kartenwerkstatt», je 5x «Collagen») und als Hauptpreis ein Überraschungs-Bücherpaket mit fünf verschiedenen Titeln aus unseren Gestalten Büchern.

Die Teilnahmefrist endet am Dienstag, 1. Mai um 23.59 Uhr.

Jede Person darf nur einmal teilnehmen. Über die Verlosung wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.



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4 Gedanken zu „Haupt Frühlingsboten

  1. Eine wunderbare Anregung – die Schnippelei gestern hat mir viel Spaß gemacht!
    L g Ulrike

  2. wunderbar! da bin ich sicher dabei, denn ich hab die kartenwerkstatt hier auch liegen und werde mir davon bestimmt auch eine anregung holen und davon berichten.
    liebe grüße
    mano

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