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Heilsame Wildpflanzen – Vollherbst

© Frank Hecker/www.naturfoto-hecker.com

Wenn die Blätter sich gelb und  rot verfärben, steht der Vollherbst vor der Tür. Die Pflanzen ziehen ihre wertvollen Inhaltsstoffe aus den Blättern und Stängeln und speichern die Wirk- und Nährstoffe in den Wurzeln. Es ist die Zeit der Wurzelernte.

Im Zyklus des phänologischen Kalenders wandeln wir vom Vorfrühling bis zum Winter auf den Spuren der Natur und entdecken heilsame Wildpflanzen neu – das ist der achte Beitrag in dieser Reihe.

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Eine Wildpflanze im welken Zustand zu erkennen, ist nicht einfach. Deshalb ist es wichtig, den Standort der Wildpflanzen zu kennen, damit man für die Wurzelernte dorthin zurückkehren kann. Bei der Wurzelernte ist große Achtsamkeit geboten, denn wird eine Pflanze samt der Wurzel herausgerissen, besteht keine Chance auf neues Wachstum im Frühling. Daher sollte man die Wurzeln der Wildpflanzen nur an Standorten ernten, wo sie im Überfluss vorhanden ist. Eine andere Möglichkeit besteht darin, die gewünschte Wildpflanze in seinem eigenen Garten zu kultivieren.

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Die Wurzeln lassen sich am besten nach einem Regentag ernten, wenn die Erde gut durchgefeuchtet ist. Mithilfe einer Grabforke lässt sich die Erde rund um die Pflanze gut lockern und die Wurzel herausnehmen.

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Um die unterirdischen Kräfte der Pflanzen optimal nutzen zu können, werden die Wurzeln erstmals gewaschen. Am besten gelingt dass, indem man die Wurzeln in einem Eimer hin und her schwenkt. Anschließend werden sie mit einer Tassen- oder Gemüsebürste gründlich gereinigt. Nach dem Säubern kann man die Wurzeln bereits in Stückchen schneiden, da die Wurzeln beim Trocknen sehr hart werden können und sich nur mit Mühe zerkleinern lassen. Ausgebreitet und an der Luft lässt man die Wurzeln trocknen.

Diese verschiedenen Wildpflanzen und ihre Wurzeln können gegen bestimmte Beschwerden verwendet werden:

  • Nachtkerzenwurzeln helfen äußerlich gegen Entzündungen, die Wurzeln können auch als Wildgemüse genossen werden.
  • Löwenzahnwurzeln enthalten heilende Bitterstoffe und fördern die Funktion von Niere Leber und Galle.
  • Wegwartenwurzeln liefern geröstet und gemahlen einen guten Kaffeeersatz, ansonsten gut für Magen, Leber und Bauchspeicheldrüse.
  • Baldrianwurzeln dienen zur Beruhigung der Nerven, helfen gegen Krämpfe, Ängste und Verspannungen.

Alle Bilder © Frank Hecker/www.naturfoto-hecker.com

Wurzelpulver

Die getrockneten Wurzelstückchen können mit einem Mörser zu einem feinen Wurzelpulver gemahlen werden.

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Damit lassen sich gut Getränke und Speisen würzen. Verwendet werden kann beispielsweise die Baldrianwurzel.

© Frank Hecker/www.naturfoto-hecker.com

Alle Informationen stammen aus dem Buch «Heilsame Wildpflanzen» von Katrin und Frank Hecker.


Dieser Beitrag erscheint in einer Reihe. Zu jeder phänologischen Jahreszeit stellen wir eine prototypische Wildpflanze vor und zeigen, wofür sie verwendet werden kann.