Aram, ein Australian Shepherd: die Kombination von Energie und Begeisterung
Aram ist Begeisterung auf vier Pfoten. Alles interessiert ihn, am meisten aber die Menschen. Der bald dreijährige Rüde ist ein Australian Shepherd, eine trotz ihres Namens nordamerikanische Rasse, die zur Gruppe der Hüte- und Treibhunde gehört. Die Hunde wurden in Amerika bekannt, als sie fürs Hüten von aus Australien importierten Merino-Schafen («Australian Sheep») verwendet wurden. Die gelehrigen Energiebündel eignen sich perfekt für die Hütearbeit und wurden auf höchste Kooperationsbereitschaft mit dem Menschen gezüchtet. Es sind Arbeitshunde par excellence.
Und so ist auch Aram: Von morgens früh (sobald der erste seiner Menschen aufsteht) bis abends um neun (dann ist Schlafenszeit) ist er aufmerksam und schaut, ob sein Mensch nicht etwas mit ihm unternehmen möchte. Nur körperliche Auslastung reicht ihm nicht – er nimmt zwar begeistert an Joggingrunden und Ausritten teil, aber erst wenn er «arbeiten» darf, ist er ganz zufrieden. Da wir keine Schafherde haben, muss ein anderes Programm her. Hundesport wie Agility und Mantrailing genießt er.
Die täglichen Spaziergänge müssen angereichert werden: Einmal darf er über einen Baumstamm balancieren, da einen Sprung auf einen Baumstrunk vollbringen, dort muss er sitzend warten, bis er den versteckten Gegenstand suchen darf. Ihm auf Spaziergängen gerecht zu werden, ist manchmal nicht ganz einfach, weil sein Hundekumpel, Diago, der Rhodesian Ridgeback, solche Spielchen (mit Ausnahme der Suchaufgaben) eher langweilig findet. Ballspiele für Aram, entspanntes Herumschnüffeln für Diago – diese Variante ist gut machbar.
Und Aram rennt seinem Ball auch zum hundertsten Mal mit höchster Begeisterung nach – Diago findet schon nach einem Mal: «Hol dir den Ball doch selbst, wenn du ihn wegwirfst!». Arams Kooperationsbereitschaft kennt keine Grenzen. Sogar Übungen wie «Sitz», «Platz» und ähnliches machen ihm Spaß.
Eigentlich ist so ein Energiebündel nicht für lange Bürotage geeignet. Tatsächlich muss Aram nur ab und zu mit in den Verlag. Da macht er seine Sache erstaunlich gut. Er wartet geduldig, springt aber jedes Mal hoffnungsfroh auf, wenn ich vom Stuhl aufstehe. Hört er jemanden kommen, guckt er nach, ob nicht noch eine Streicheleinheit zu ergattern wäre – begeistert wirft er sich vor meinen Kolleginnen auf den Rücken und genießt jede Aufmerksamkeit.
Kommt der Feierabend, zeigt sich schließlich eine etwas unangenehme Eigenschaft des sonnigen Gemüts: Er freut sich dermaßen, dass es nun nach Hause geht, dass er einfach bellen muss. Es geht nicht anders. Das Bellen lässt sich ob all der Freude und Begeisterung einfach nicht zurückhalten. Leider gilt das auch morgens, wenn’s nach draußen geht. Die Nachbarn freuen sich weniger, aber wir arbeiten daran!
Dass er ein kluges Kerlchen ist, hat Klein-Aram ganz früh schon bewiesen. Den introvertierten, eher einzelgängerischen Rhodesian Ridgeback hat er sich in kleinen Schritten erobert. Nie aufdringlich sein, aber sich auch von Zurückweisungen nicht entmutigen lassen – diese seine Devise hat erstaunlich schnell zum Erfolg geführt. Der kleine Welpe durfte nach nur zwei Wochen auf dem unnahbaren Hundekumpel herumturnen. Kein anderer Hund darf mit Diago machen, was der fröhliche Aram in größter Unbekümmertheit tut, zum Beispiel bei einem besonders interessanten Geruch sich vordrängeln und den großen Kumpel einfach wegschubsen. Der Große ist Orientierungshilfe und Unterstützung bei allen «gefährlichen» Begegnungen: Aram wuselt voran und steht plötzlich einem großen Hund gegenüber. Blick zurück («Wo ist denn mein großer Kumpel? Wie sollen wir das hier angehen?») und schnell überlässt er das Vorangehen dem älteren und erfahrenen Hund.
Gegensätzlicher hätten wir die Hunde kaum wählen können, aber erstaunlicherweise sind sie im Lauf der Jahre zu einem guten Team zusammengewachsen.
Wer mehr über Bürohunde am Arbeitsplatz und der Umgang damit erfahren möchte, findet hier mehr Informationen.
Sind einfach 2 gossartige Hunde, wie die Menschen die zu ihnen gehören !! Schön beschrieben!