Einst fast ausgestorben, doch nun erobert er seine Heimat zurück: Der Fischotter, ein faszinierender Marderartiger, der sich im Wasser zuhause fühlt.
Doch den mehrheitlich nachtaktiven, flinken Schwimmer zu beobachten, ist schwierig. Umso mehr kann man mit dem Buch «Der Fischotter – ein heimlicher Jäger kehrt zurück» in den Genuss seiner Eleganz kommen und mehr über den Fischfresser erfahren.
So liest man in Irene Weinbergers Buch, nicht nur generelle Informationen zu Ernährung, Lebensart, Lebensraum und Erkennungsmerkmale, sondern lernt auch die verschiedenen Fischotter-Unterarten kennen und wie sie sich in Aussehen und Verhalten voneinander unterscheiden. Etwa der Riesenotter, der hauptsächlich im Amazonas lebt und sogar Piranhas nachstellt, oder der Seeotter, den man entlang der Küstengebiete des Nördlichen Pazifiks findet und bekannt dafür ist, Muscheln mit Steinen zu knacken.
Beim Kapitel Ernährung wird der Speiseplan des Fischotters genau erläutert. So werden auch die großen regionalen Unterschiede offensichtlich: Je nachdem, wie es die lokale Situation erfordert, fressen Otter-Populationen mehr Fische, Krebse oder Muscheln. Sogar Frösche und Schlangen werden gejagt, sollten die Fischbestände zur Ernährung nicht ausreichen.
Außerdem werden verschiedene Forschungsmethoden erläutert, mit denen die Forscher diese Erkenntnisse überhaupt erlangt haben. Telemetrie, Kot- und DNA-Analysen werden unter anderem dazu verwendet, um zu erfahren, wie sich das mehrheitlich scheue Tier verbreitet und welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit ein Gebiet für einen wandernden Fischotter in den ersten Monaten der Selbstständigkeit als Revier in Frage kommt.
Als Fischfresser wird er von den Fischern gefürchtet und erneutes Zuwandern wirft die Frage auf, ob man den Fischotter überhaupt zurück haben möchte. Die Geschichte des rapiden Rückgangs von Beständen im 20. Jahrhundert wird ebenso beleuchtet wie ergriffenen Maßnahmen zu seinem Schutz und zur Förderung von naturfreundlichen Lebensräumen.