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Haupt-Autor: Sándor Dóró

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Menschen zeichnen oder anders ausgedrückt anatomisches Zeichnen will geübt sein. Dies können die 8 Workshop-Teilnehmenden vom 18. April bestätigen. Der Profi, Sándor Dóró, begann den Workshop mit einer 40-minütigen Einführung ins Thema. Dabei ging er insbesonders auf Dynamik, Statik und Kontrapost ein. Danach durften die Teilnehmenden zu Stift und Papier greifen und sich positionieren. In der Zwischenzeit traf auch das Aktmodell ein. Das Modell wechselte jeweils alle 30 Minuten die Körperstellung. Während dieser Arbeitsphase war es mucksmäuschenstill im Atelier 14B. Zu jeder Position fertigten die Zeichnenden verschiedene Skizzen an und hörten den fachkundigen Anleitungen Sándor Dórós zu. Während der Kaffeepause lockerte sich die Atmosphäre und der Profi beantwortete Fragen und erzählte aus seinem reichen Erfahrungsschatz. Auch wir wollten von Sándor Dóró etwas wissen:

Was fasziniert Sie menschliche Körper zu zeichnen?
Der menschliche Körper ist ein Grenzgebiet (Geist-Materie, Geist –Körper-Seele) und die Grenzgebiete sind immer sehr spannungsvoll. Diese Spannung hat mich immer fasziniert.

Wie verlief ihr Werdegang?
Seit meinem 14. Lebensjahr besuchte ich renommierte Zeichenschulen in Ungarn. Später wechselte ich an die HfBK Dresden. Die zeichnerische Auseinandersetzung des menschlichen Körpers war dabei immer sehr zentral.

Welches Papier, welche Stifte empfehlen Sie?
Optimal ist stehend an einer Staffelei zu arbeiten. Das Papier sollte eine Minimalgröße von 50 x 70 cm haben. Die Wahl der Papierqualität ist individuell. Was ich nicht empfehle ist Packpapier. Auch die Wahl des Stifttes ist individuell: ob Bleistift, Kohle oder Tuschtinte – alles geeignet sich fürs anatomische Zeichnen.

Welchen Stellenwert hat das anatomische Zeichnen heute?
Der Stellenwert des anatomischen Zeichnens ist immer durch den Zeitgeist bestimmt und deswegen immer im Wandel. Zurzeit stelle ich ein selten gesehenes großes Interesse fest.

Wie sieht die Zukunft des anatomischen Zeichnens infolge der Digitalisierung aus?
Die Digitalisierung eröffnet neue Wege, macht die Palette breiter, aber kann das anatomische Zeichnen nicht ersetzen.


20150418_dorosandorSándor Dóró studierte an der HfBK Dresden. Er ist freischaffender Künstler in Dresden. Seit 2008 unterrichtet er an der Hochschule für Bildende Künste Dresden die Fächer Künstleranatomie und Aktzeichnen.

 

 Buchcover