Naturfarbstoffe haben einen ganz besonderen Charme: Ihre zarten Schattierungen und blassen Farbtöne harmonieren perfekt miteinander! Und da man mit Naturmaterial arbeitet, sind die Ergebnisse immer wieder anders und überraschend. Abigail Booth gibt in ihrem Buch «wild gefärbt» ihre Liebe zum Färben mit Pflanzen weiter und animiert mit wunderschönen Bildern zum Nachmachen.
Auch wenn ich noch kein konkretes Färbeprojekt plane, habe ich mich einmal in unserem Garten nach passenden Färberpflanzen umgesehen. Und ich wurde fündig!
Rhabarber ist eines der ersten Gemüse, das man im Frühling ernten kann. Ich freue mich immer besonders, wenn die ersten Stängel reif sind, um damit leckere Kuchen zu backen oder Marmelade zu kochen. Dass man die Blätter – die sonst auf dem Kompost landen – zum Färben brauchen kann, war mir nicht bewusst. Damit lässt sich beim Färben ein Buttergelb erzeugen. Auch die Wurzeln kann man verwenden (z.B. beim Teilen der Pflanze): So gewinnt man einen blassen Ockerton, erzählt Abigail Booth.
Auch die Brennnesseln wuchern bereits wieder: Damit lässt sich nicht nur eine stinkende, aber sehr wirksame Brennnessel-Gülle herstellen, sondern auch ein Färbersud: Bei einer frühen Ernte erzielt man mit Brennnesselsud Hellgrün- und Gelbtöne, mit später gepflückten Stängeln Khaki- und Hellbraunnuancen.
Noch nicht erntereif, aber ebenfalls zum Färben verwendbar, sind Beeren und Wildfrüchte wie Hagebutten, Schlehen (Schlehdorn), Holunder oder Brombeeren. Ein Besuch im Garten lohnt sich für Färberinnen und Färber deshalb auch im Sommer und Herbst!