Die Zersiedelung der Schweiz war noch nie so hoch wie heute, und dennoch steigt sie kontinuierlich weiter an. Allein zwischen 1951 und 2002 hat sie sich verdoppelt. Diese Beschleunigung des Landschaftsverbrauchs ist atemberaubend. Die Landschaft ist an vielen Orten kaum wiederzuerkennen. Immer mehr Agrarland mit hochwertigen Böden geht dauerhaft verloren. Schützenswerte
Landschaften büssen zunehmend ihren einmaligen Charakter ein. Die langfristigen Folgen sind alarmierend. Immer deutlicher wird sichtbar, dass die bisherige Siedlungsentwicklung an ihre Grenzen stösst.
Wie kann man die Landschaftszersiedelung in der Schweiz in Zahlen ausdrücken? Welche Unterschiede bestehen zwischen den Kantonen? Wo ist die Zersiedelung am stärksten, wo am geringsten? Wie stark hat die Zersiedelung in den vergangenen Jahrzehnten zugenommen? Was sind die heutigen Trends? Wie soll es weitergehen? Wie wird die Schweiz in 40 Jahren aussehen,
wenn sich die derzeitigen Trends fortsetzen? Ist die Zersiedelung in der Schweiz unaufhaltsam? Welche Möglichkeiten gibt es zur Eindämmung der Zersiedelung?
Diese und weitere Fragen beantwortet das vorliegende Buch. Um die Zersiedelung in Zahlen zu erfassen, wurden vier neue Messgrössen für den Zeitraum 1935 bis 2002 auf die Schweiz angewendet. Szenarien illustrieren die künftigen Entwicklungsmöglichkeiten bis 2050. Die Resultate zeigen: Die heutigen Siedlungstrends stehen in offenkundigem Gegensatz zum Ziel der Nachhaltigkeit, das seit 1999 in der Bundesverfassung verankert ist. Es besteht dringender Handlungsbedarf.
Bristol-Schriftenreihe 26
1. Auflage 2010
116 Seiten, über 40 Grafiken/Tabellen, 15 Abb.
Softcover, 17 x 24 cm, 423 g
Haupt Verlag
CHF 36.00 (UVP)
Christian Schwick
Christian Schwick hat Astronomie, Physik, Geographie, Allgemeine Ökologie und Erdwissenschaften an der Universität Bern studiert. Während seiner Diplomarbeit hat er sich mit Wasserfällen in der Schweiz beschäftigt. Nach seinem Studium arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL und hatte ein Anstellung als freier Mitarbeiter an der Professur für Natur- und Landschaftsschutz an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH). Seit 2004 ist er selbstständiger Mitarbeiter.
Jochen Jaeger
Nach seinem Studium in Theoretischer Physik, promovierte Jochen Jaeger 2000 im Fach Umweltnaturwissenschaften an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) in Zürich und ging ein Jahr später als Postdoktorand nach Kanada an die Carleton University in Ottawa. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Landschaftsökologie und Entwicklung von Landschaftsstrukturmassen sowie in der Erfassung und Bewertung von strukturellen Landschaftsveränderungen. Seit 2007 ist er an der Concordia University in Montreal tätig, wo er heute im Department of Geography, Planning & Environment als Associate Professor und Graduate Program Director arbeitet.
René Bertiller
Felix Kienast
Felix Kienast (Jg. 1958) ist in Zürich aufgewachsen. Nach Studium und Dissertation in Geographie an der Universität Zürich vertiefte er sich in den USA zwei Jahre in die Ökosystemmodellierung. Als Landschaftsökologe beschäftigt er sich an der Eidg. Forschungsanstalt WSL mit der Erfassung von Landschaftsentwicklungen und der Wahrnehmung von Landschaft. Er ist wissenschaftlicher Leiter der Landschaftsbeobachtung Schweiz (LABES) und Titularprofessor an der ETHZ. Wildnis ist für ihn ein faszinierendes Landschaftskonzept.
Die Erde, 1-2/2012