Bergahornweiden sind eine alte, vom Menschen geschaffene Kulturlandschaft der Alpen. Über Jahrhunderte wurden diese parkähnlichen Weideflächen auf traditionelle Weise bewirtschaftet und gepflegt. Die Grünlandflächen dienten als Weideland, und die Bergahorne wurden vom Vieh als Schutz- und Schirmbäume genutzt. Laub und Holz der Bäume wurden für zahlreiche Produkte eingesetzt.
Bergahornweiden sind Hotspots der Biodiversität. Sowohl auf den Bäumen als auch am Boden finden eine Vielzahl von Organismen ihren Lebensraum, darunter zahlreiche seltene und gefährdete Arten wie das Rudolphis Trompetenmoos (Tayloria rudolphiana). Heute sind Bergahornweiden durch den Nutzungswandel in der Landwirtschaft bedroht und werden zunehmend seltener.
Das vorliegende Buch präsentiert erstmals eine umfassende Analyse der Bergahornweiden der Alpen. Es beleuchtet sowohl die herausragende Artenvielfalt und den Naturschutzwert als auch die historischen Aspekte und den kulturellen Wert dieser einzigartigen, gefährdeten Kulturlandschaft.
Bristol-Schriftenreihe 54
1. Auflage 2018
235 Seiten, 174 Abb., 2 Tab.
Softcover, 17 x 24 cm, 676 g
Haupt Verlag
CHF 36.00 (UVP) / EUR 36.00 (D) / EUR 37.10 (A)
Thomas Kiebacher
Thomas Kiebacher studierte Biologie an der Universität Innsbruck und arbeitete dort mehrere Jahre am Institut für Botanik sowie als selbstständiger Biologe an verschiedenen Forschungs- und Naturschutzprojekten in Österreich, Italien und Luxemburg. Von 2011-2016 arbeitete er an der Eidgenössischen Forschungsanstalt WSL (Birmensdorf, Schweiz) und machte dabei seine Doktorarbeit zu den Bergahornweiden des Alpenraums. Seit 2017 ist er am Institut für Systematische und Evolutionäre Botanik der Universität Zürich. In seinen Forschungsarbeiten beschäftigt er sich vor allem mit verschiedenen Aspekten der Biodiversität, insbesondere von epiphytischen Arten, und mit der Taxonomie von Moosen. Er ist Mitglied der NISM (Nationales Inventar der Schweizer Moosflora)-Arbeitsgruppe und arbeitet zurzeit an der Verfassung einer neuen Roten Liste der Moose der Schweiz.
Ariel Bergamini
Ariel Bergamini studierte Biologie an der Universität Zürich, wo er 2001 mit einer Arbeit über Moose und Umweltbeziehungen in Kalkflachmooren promovierte. Anschliessend arbeitete er als Moos-Spezialist in einem Ökobüro, bevor er 2003 an die Eidgenössische Forschungsanstalt WSL (Birmensdorf, Schweiz) wechselte. Heute leitet er dort die Forschungsgruppe Lebensraumdynamik und das langfristige Monitoringprojekt «Wirkungskontrolle Biotopschutz Schweiz». Er ist ausserdem Präsident der Schweizerischen Vereinigung für Bryologie und Lichenologie. In seiner Forschung beschäftigt er sich mit Fragestellungen rund um Biodiversität sowie deren Veränderung und, wenn Zeit bleibt, mit Moosen.
Christoph Scheidegger
Christoph Scheidegger studierte Botanik an der Universität Bern, wo er 1987 mit einer Dissertation zur Systematik der Krustenflechtengattung Buellia promovierte. Anschliessend baute er die Forschungsgruppe Raster-Elektronenmikroskopie und später die Forschungseinheit Biodiversität und Naturschutzbiologie an der Eidgenössischen Forschungsanstalt WSL (Birmensdorf, Schweiz) auf. Er leitet die Spezialistengruppe Flechten der Species Survival Commission von IUCN und engagiert sich in der akademischen Lehre an der Universität Bern und an der ETH Zürich. Heute bearbeitet er Projekte zur Biodiversität in Flusslandschaften, Urwäldern und Gebirgsregionen. Sein Forschungsgebiet ist die Naturschutzbiologie der Flechten.
Matthias Bürgi
Matthias Bürgi, aufgewachsen in Bern, studierte Umweltnaturwissenschaften an der ETH Zürich. Er leitet die Forschungseinheit «Landschaftsdynamik» an der Eidgenössischen Forschungsanstalt WSL (Birmensdorf) und ist Privatdozent am Geographischen Institut der Universität Bern GIUB für das Lehrgebiet Landschaftsgeschichte. In seinen Forschungsprojekten beschäftigt er sich mit der Entwicklung von Ökosystemen und Landschaften unter dem wechselnden Einfluss des Menschen.
g’plus