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Waschlappen auf Hundestirn – ProAction-Beitrag: Heilende Kräuter für Tiere

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Der Hund ward endlich erfolgreich zum Versuchskaninchen gemacht, um eines der Rezepte aus dem neuen Buch «Heilende Kräuter für Tiere» auszuprobieren.
Ich nutze sowohl für mich als auch meinen Hund regelmässig pflanzliche Medizin, wenn es vertretbar ist, nicht direkt zum Tierarzt zu gehen. Husten, kleinere Verletzungen, Liegeschwielen … das alles kann auch ohne Chemie erfolgreich behandelt werden.

 

Salbeitee aus meinem Garten

Salbeitee aus meinem Garten

Mit Salbeitee beispielsweise habe ich noch jeden Husten meines Hundes innerhalb kürzester Zeit kurieren können (böse Zungen würden es darauf schieben, dass der Hund vor lauter Ekel einfach jedes Mal beschliesst, nicht mehr zu husten. Man kann wirklich nicht behaupten, dass Coona Salbeitee mögen würde. Aber ob es die Wirkstoffe im Salbei sind oder die Schockwirkung – es funktioniert jedenfalls! Ein paar Löffel Salbeitee und der Husten ist jedes Mal kuriert. (Und die Küche ist dann auch geputzt, weil es jedes Mal ein kleiner Kampf ist … und ÜBERALL Salbeitee in der Küche verteilt wird). Nebenbei: Bei Liegeschwielen greife ich zu Arnikasalbe, die macht Liegeschwielen weicher und beugt rissiger Haut vor.

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So sieht es aus, wenn der Tränenkanal verstopft ist: Die Tränenflüssigkeit läuft über das Fell hinab, weil der natürliche Ablauf keine Flüssigkeit aufnimmt.

Aber Husten hat der Hund im Moment nicht, die Liegeschwielen halten sich auch im Rahmen. In Ermangelung einer „echten“ Krankheit habe ich ein Rezept ausprobiert, was den sporadisch im Winter auftretenden leichten Augenentzündungen meiner Hündin vorbeugen soll: Augentrost-Tee! Ferner hat meine Hündin seit Jahren einen verstopften Tränenkanal. Das ist zwar nicht schmerzhaft, aber vielleicht vermag Augentrost ja auch hier etwas zu bewirken.

Augentrost-Tee, here we go:
Die Zubereitung ist simpel (Tee kochen und durch ein Sieb schütten), daher traue ich mir zu, dies einige Wochen durchzuhalten und bin gespannt, ob sich etwas in Sachen „Tränenkanal“ tut. Spätestens bei der nächsten Augenentzündung muss ich keine teuren Euphrasia-Tropfen mehr kaufen, sondern kann einfach den Tee verwenden. Wie Sie den Fotos entnehmen können, könnte ich mich das nächste Mal etwas genauer an die Anleitung halten (die eigentlich sehr simpel ist ). Der Plan wäre: 1-2 Teelöffel in ¼ l kaltem Wasser ansetzen, aufkochen, 5 Minuten ziehen lassen und durch einen Kaffeefilter abseihen.


Ich wurde aber nicht für diesen Blogbeitrag ausgewählt, weil ich mich so gut an Rezepte halten kann, sondern weil ich sowohl ein Haustier als auch Interesse an Heilkräutern habe. Ich habe ½ Teelöffel mit einer halben Tasse kochendem Wasser überbrüht, 5 Minuten ziehen lassen und ab durch den Kaffeefilter damit. Das wird ja wohl nahezu denselben Effekt haben, wie wenn ich die Kräuter kurz aufgekocht hätte. Diese geringe Menge wird bereits für 2 Tage reichen, spätestens dann werde ich wieder frischen Tee kochen.
Normalerweise sammle ich Heilkräuter gerne selber, dieses Mal habe ich den Augentrost aber getrocknet in der Drogerie gekauft.

Et voilà, die Krankenschwester ist einsatzbereit

Et voilà, die Krankenschwester ist einsatzbereit

Der Tee war gekocht und abgeseit, der Belohnungshappen (ganz wichtiges Element für den nachhaltigen Erfolg!) für danach bereitgelegt, und dann ging es los:
Die Ecke eines Tuchs, das keine Fusel verliert (hier ein schon häufig gewaschener Waschlappen) in den Tee tunken, über das Auge legen und leicht über dem Auge andrücken. Das geht natürlich nur wie in unserem aktuellen Fall, wo das Auge nicht entzündet ist. Das Ziel ist, die verkrusteten Stellen rund um das Auge etwas aufzuweichen.

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Dann kam Coonas „Lieblingspart“, nämlich der, wo ich ihre Augenlider leicht auseinanderziehe und mit der anderen Hand einige Tropfen der Augentrostlösung in ihr Auge träufele (in Ermangelung einer dritten Hand konnte ich das nicht fotografieren). Dazu habe ich wieder die Ecke des Waschlappens in den Tee getunkt und über ihrem Auge leicht ausgedrückt, sodass ein paar Tropfen in ihrem Auge gelandet sind. Je näher am Auge man dies macht, desto sanfter ist es für das Tier. Natürlich geht dabei einiges daneben, aber das Ziel ist ja, das Auge damit zu spülen.
Coona schaut auf dem Foto übrigens ärmer als die Sache schlimm war. Natürlich ist es nicht ihre Lieblingsbehandlung, aber immerhin gab es danach sofort eine Belohnung in Form eines Schweineohrs!

Endlich die Belohnung für all das Stillhalten!

Endlich die Belohnung für all das Stillhalten!

Der Plan ist, das Spülen der Augen für die nächsten zwei Wochen jeden Tag durchzuführen und zu beobachten, ob sich der Tränenkanal freispülen lässt. Wenn sich Coonas Augen im Winter wieder entzünden sollten, muss ich keine Euphrasia-Tropfen mehr kaufen, sondern kann einfach den Tee zubereiten und damit die Augen behandeln. Und wieder ein natürliches Heilmittel mehr im Ärmel!

PS: Obwohl Coona während der Spülerei kurz damit geliebäugelt hat, sich selbst im Tierheim anzumelden, konnte das Schweineohr sie wieder besänftigen. Es brauchen sich also keine Interessenten zu melden, wir dementieren hiermit alle Trennungsgerüchte! Mitleidsbekundungen und Zuspruch nimmt sie natürlich dennoch dankbar entgegen.


 

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Wer mehr über Alternativmedizin für Tiere erfahren möchte, ist herzlich an die Buch-Vernissage von «Heilende Kräuter für Tiere» am 11. November 2015 im Tierspital Bern eingeladen.

Mehr Infos und Anmeldung: http://www.haupt.ch/Events/Heilende-Kraeuter-fuer-Tiere.html

 

 

 Buchcover