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Kremers liebste Landschaften Teil 2: Bäume in der Landschaft

knorrige bäume

Bäume in der Landschaft

Irgendwie mag ich Bäume der verschiedenen Arten ganz besonders gern, und darunter vor allem die Laubbäume mit ihren unterschiedlichen Jahreskleidern. Sie sind unsere mit Abstand größten Lebewesen, entwickeln – vor allem im Freistand – äußerst imposante Gestalten und sind insofern schon seit langem unverzichtbare Bestandteile der Landschaftsarchitektur. Kein Architekturmodell kommt ohne Baumandeutungen aus, und im Modellbau der Hobby-Eisenbahner sind sie in vergleichbarer Deko-Funktion ebenfalls unverzichtbar. Tatsächlich sind die Bäume in der freien Landschaft die einzigen Lebewesen, die in nennenswertem Maße strukturierende 3-D-Effekte zuwege bringen.

BaumJetzt – im unbelaubten winterlichen Zustand – kann man besonders gut ihre verwegene Ast- und Zweigkonstruktion bewundern, die an manchen Wintertagen vom Raureif geradezu unwirklich betont, um nicht zu sagen, verzaubert wird.
Manchen Baumarten hat der Mensch durch besondere traditionelle Nutzungen überaus heftig zugesetzt und beispielsweise durch periodische Rutenentnahme die meist ziemlich abenteuerlich aussehenden Kopfbäume erzeugt. Diese sehen auf den ersten Blick zwar fürchterlich verstümmelt aus, sind aber mit ihrem reichen Lebensraumangebot ein echter Segen für die Kulturlandschaft. Hier finden zahlreiche Arten einen zusagenden Biotop – ablesbar an der bemerkenswerten Vogelfauna, die unter anderem mit Hohltaube, Steinkauz und Weiden- sowie Sumpfmeise artenreich vertreten ist.

Am Niederrhein, in meinem mittelbaren Wohnumfeld, bilden sie zudem die überaus eindrucksvolle Kulisse für die hier zu Zehntausenden überwinternden Wildgänse aus Nordeuropa und Sibirien – ein grandioses Naturspektakel, das man so in engster Nachbarschaft zum industriell-urbanen Verdichtungsraum Rhein-Ruhr gar nicht erwartet. Kopfbäume kommen in der Naturlandschaft übrigens gar nicht vor. Sie sind also echte und ausschließliche kulturlandschaftliche Elemente, aber mit enormen Fördereffekten für seltene und bedrohte Arten. Und gerade darum liebe ich sie so.

 

kopfbäume

 

 

 

 

 

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